15. Dezember 2018
Adventskranz im Wasser
Die 11 km lange Wiedblick-Tour, die sich die Remagener Eifelfreunde vorgenommen hatten, startet im Weihnachtsdorf Waldbreitbach. Diesen Beinamen hat sich der Ort selbst gegeben, denn von Ende November bis Ende Januar steht dort alles im Zeichen von Advent, Weihnachten und einer Vielzahl beeindruckender Krippendarstellungen, von winzig klein bis riesengroß. Am bekanntesten ist die Naturwurzelkrippe in der Pfarrkirche mit 1000 zusammengesteckten Wurzeln. Gleich zu Beginn führte der Weg an der Wied entlang, wo ein Wehr den Fluss zu einem kleinen See staut. Und dort, verankert mitten im Wasser, schwimmt zur Zeit ein gewaltiger Adventskranz. Gute 8 m misst er im Durchmesser.
Der Aufstieg am Waldhang ging über den Kinderkrippenweg, wo versteckt unter Wurzeln, Moosen und Zweigen an vielen Stellen ganz entzückend und kunstvoll die Weihnachtsgeschichte in Miniatur dargestellt wird.
1865 wurde ein längst aufgegebenes Bergwerk angelegt, an dem die Wanderer vorbei kamen. Ein Gitter verschließt heute den Stollenmund. Aber noch immer sickert ein kräftig orangefarbenes, mineralhaltiges Rinnsal heraus. Im Sommer nährt es ein eiskaltes Tretwasserbecken, jetzt im Dezember ein schaurig abwegiger Gedanke. Der Rundweg bietet manchen hübschen Ausblick auf das malerisch gewundene Wiedtal. Auf einer Hinweistafel wird die Geschichte der Ruine Neuerburg erklärt. Man musste schon genau hinschauen um das graue Gemäuer der einst so stolzen Anlage im ebenso gefärbten Wald am gegenüber liegenden Berghang zu entdecken. Landgraf Ludwig II von Thüringen ließ sie 1160 erbauen. Selbst die heilige Elisabeth soll dort einmal vorbeigeschaut haben. Das ganze Tal ist geprägt von Kirchen und Klöstern, darunter das Gründerhaus der Franziskanerbrüder und das Mutterhaus der Franziskanerinnen.
Ein beheiztes Zelt in der Ortsmitte von Waldbreitbach, wo es heißen Kaffee und eine große Kuchenauswahl gab, war zum Abschluss des Rundweges hochwillkommen.
Foto: Der Adventskranz im Wasser