Eifelverein-Denkmal in Remagen

02. August 2020

Ein Eifelverein-Denkmal in Remagen

Selten war eine Wanderung der Remagener Eifelfreunde so spannend wie diese. Gestartet wurde am Bahnhof Rolandseck, dann ging es auf dem Rheinburgenweg hinauf zur Rheinhöhe und anschließend im Wald einige hundert Meter nach Süden. Windbruch galt es zu überwinden, das Unterholz aus pieksenden Stechpalmen (Ilex) wurde immer dichter und die Erwartung stieg, denn irgendwo dort sollte doch tatsächlich ein Denkmal des Eifelvereins verborgen sein. Und wirklich, zur Überraschung aller stand man ganz plötzlich davor und hätte es doch fast übersehen. Ohne ganz genaue Ortsangaben ist dieser von Moos überzogene Basaltklotz nicht zu finden, so gut getarnt ist er im dichten Gestrüpp. Dabei ist er mit rund zwei Meter Höhe gar nicht so klein, gute 4 Tonnen wird er wiegen.

Neugierig entzifferten die Remagener den Text:

 

Zur Erinnerung

Paul Friedrich

Schuch

1856 - 1913

 

Der weitere, kaum noch lesbare Text beteht aus einem Zitat des Dichters

Karl Förster:

 

Was vergangen, kehrt nicht wieder;

Aber ging es leuchtend nieder,

Leuchtet's lange noch zurück!

Wer war Paul Friedrich Schuch? In der Mitgliederzeitschrift des Eifelvereins wird er 1913 mit einem Nachruf gewürdigt. Er war viele Jahre zweiter Vorsitzender der Ortsgruppe Köln und gehörte dieser seit Gründung im Jahre 1888 an. Im selben Jahr wurde auch die Eifelverein-Ortsgruppe Remagen von Bürgermeister Clemens von Lassaulx gegründet und dank der vielfältigen Kontakte zwischen beiden Ortsgruppen haben sich die Herren sicher gekannt. Rätselhaft erscheint die Ortswahl des Steins mitten im Dickicht eines Waldes. Doch das lässt sich leicht erklären. 1913 war da noch kein Wald, sondern Wiesengelände und an den Hängen zum Rhein hinunter Weinberge. Das Denkmal steht auf einem kleinen Vorsprung der Rheinhöhe. Man muss damals von dort einen phantastischen Blick auf Rhein und Siebengebirge gehabt haben. Warum aber steht dieser Stein auf Remagener Gebiet und nicht in Köln? Da kann man nur vermuten, dass zwischen Grundeigentümer und Paul Friedrich Schuch eine tiefe Freundchaft bestanden hat. Wem damals dieses Waldstück gehörte, ließe sich nach Flurbereinigung und neuen Grenzziehungen allenfalls mit großem Aufwand ermitteln.

"Ein liebenswürdiger, arbeitsfreudiger Mann ist mit ihm dahingegangen", steht 1913 im Nachruf der Kölner Ortsgruppe. Dem fühlten sich die Wanderer verpflichtet und schnitten den Wildwuchs der Gehölze etwas zurück. Jetzt kommt der wuchtige Stein wieder zur Geltung. Über Steinreichberg und Schmitzkreuz führte bei bestem Wanderwetter der Rundweg zurück nach Rolandseck. So schön diese Strecke auch war, das Schuch-Denkmal hat den stärksten Eindruck hinterlassen.

Foto: Am Eifelverein-Denkmal in Rolandseck

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