Römerkanal, Rheinbach - Bornheim

28. April 2018

2018 04 28

 

Eifelverein Remagen zum Eisernen Mann

Den Bahnhof Rheinbach-Römerkanal gibt es erst seit 2013. Er ist seitdem natürlich der ideale Ausgangspunkt für die Etappe Rheinbach-Brenig auf dem Römerkanal-Wanderweg. Hier hatten die römischen Ingenieure vor 2000 Jahren zunächst leichtes Spiel. Denn das weite Land, das sich den Remagener Wanderern zwischen Baumschulen und Obstplantagen in schönstem Blütenschmuck zeigte, ist ab Rheinbach topfeben. Aber schon nach wenigen Kilometern musste damals für die Wasserleitung die Swistbachaue überquert werden. 300 Brückenbögen, bis zu 11 m hoch, wurden dafür über eine Strecke von 1400 m gebaut, alles mit Millimetergenauigkeit geplant und errichtet! Man kommt aus dem Staunen nicht heraus beim Gedanken, dass dieses bautechnische Meisterwerk fast 200 Jahre lang das römische Köln täglich mit 20.000 m³ Trinkwasser bester Qualität versorgt hat und dies über eine Entfernung von mehr als 100 km. Dann verfiel die riesige Anlage und wurde im Mittelalter als Steinbruch genutzt zur Errichtung von Burgen und Klöstern. Doch sind vereinzelt Original-Teilstücke erhalten und auch aufwendig errichtete Rekonstruktionen geben einen vorzüglichen Eindruck dieses grandiosen Bauwerks.

In Lüftelberg befindet sich in einer Seitenkapelle der im 11./12. Jahrhundert errichteten, romanischen Pfarrkirche eine aus feinstem Kalksinter der römischen Wasserleitung gefertigte Grabplatte der heiligen Lüfthildis. Die farbige, lebhafte Maserung des Gesteins macht nicht nur anschaulich, welch dicke Kalkschichten sich im Verlauf der 200jährigen Nutzung des Römerkanals abgesetzt haben,sondern auch, wie verdient der Name "Eifelmarmor" für dieses von Steinmetzen im Mittelalter europaweit so hochgeschätzte Material war.

Hinter Buschhoven durchquert die Trasse des Römerkanals über etliche Kilometer den Kottenforst. Er zeigte sich den Remagener Eifelfreunden in herrlich frischen, leuchtend hellgrünen Farbtönen, denn sein Laub war erst wenige Tage alt. Mitten im Forst, am Kreuzungspunkt mehrerer Waldwege, steht der "Eiserne Mann". Der hat mit dem Ironman von Hawaii nichts zu tun. Den letzteren gibt es erst seit 1977, den im Kottenforst dagegen schon seit dem Mittelalter und sein Ursprung liegt im Dunkeln. Sagen und Gebräuche ranken sich um ihn, diesen schlanken Pfahl aus Roheisen, im Sandbett gegossen und erstaunlicherweise rostfrei. Seit 1727 steht er tief verankert am jetzigen Platz als Wegemarke.

Salat in allen ihm nur möglichen Farben, millionenfach, teils frisch gepflanzt, teils erntereif, aber alles ganz präzise in Reih und Glied - die Felder des Vorgebirges hätten nicht anschaulicher vorführen können, wie fruchtbar das Erdreich dort ist. Am markanten Wasserturm von Brenig endete nach 22 km diese herrliche Frühlingswanderung. Mit dem (pünktlichen) Bus ging es zum Bahnhof Roisdorf, von dort mit der (gewohnt unpünktlichen) Regionalbahn zurück nach Remagen.

Foto: Am Eisernen Mann im Kottenforst

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