Im Buchsbaumwald

 

17. Februar 2018

2018 02 17

Eifelverein Remagen im Buchsbaumwald

Vor der letzten Eiszeit - da sind sich die Gelehrten einig - waren Buchsbaumwälder in Mitteleuropa heimisch und weit verbreitet. Aber die vor rund 110 000 Jahren einsetzende Eiseskälte machte diesen submediterranen Bäumen hierzulande schnell den Garaus. Obwohl seit über 10 000 Jahren in Mitteleuropa jetzt wieder wärmeres Klima herrscht, hat sich der Buchsbaum in Deutschland in freier Natur erst ganz zaghaft an zwei klimatisch besonders begünstigte Stellen zurück gewagt, nämlich in Südbaden bei Lörrach und an einzelne Moselhänge. Der wohl schönste Bestand befindet sich in St. Aldegund südlich von Cochem. Mit einer Wanderung durch dieses seltene Naturschauspiel erfüllte sich der Eifelverein Remagen einen lang gehegten Wunsch.

Von den durch Fachwerk und verträumte Straßen geprägten Ort ging es steil hinauf zum Heiligenhäuschen "auf der Kehr" mit einem Ausblick auf die tief unten im Tal liegende Moselschleuse. Kurz danach erinnerte ein finsteres Loch im Hang an den 1862 durchgeführten (vergeblichen) Versuch, dort Kupfererz zu fördern. Fledermäuse und Salamander bevölkern jetzt diesen Stollen. Ganz plötzlich standen die Remagener Eifelfreunde dann am Eingang zum Buchsbaumwald. Selbst an diesem kühlen Wintertag
verströmten die Bäume ihren eigenartigen, aromatischen Duft. Und es waren wirklich Bäume, dicht an dicht, manche bis über 6 m hoch, die dicken Stämme moosbewachsen! Da diese Bäume ihre Blätter auch im Winter nicht verlieren, ließen sie nur wenig Licht durch und verliehen dem kleinen Pfad fast so etwas wie Urwaldatmosphäre. Aber wird dieses Naturdenkmal noch lange Bestand haben? Das fragten sich besorgt die Remagener. Andernorts hat der schreckliche Schädling Buchsbaumzünsler schon große Bestände an Zierpflanzen in Gärten und auf Friedhöfen vernichtet. Im Buchsbaumwald von St. Aldegund konnten die Wanderer
derzeit noch keine gravierenden Schäden feststellen. Vielleicht schmeckt die dortige Sorte dem Buchsbaumzünsler nicht? Man kann es nur hoffen.

So steil wie der Aufstieg war auch der Abstieg zurück in den hübschen Moselort St. Aldegund.

Foto: Am Eingang zum Buchsbaumwald in St. Aldegund

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