Nur über MYK-Stufen in den AW-Turm

19. November 2017

2017 11 19

Wer die wilde, großartige Eifel in ihrer ganzen Naturschönheit erleben will, der wandere bei Wind und Wetter in der kalten Jahreszeit von Kempenich über die Hohe Acht nach Adenau. Die Remagener Eifelfreunde waren auf dieser letzten Etappe der "Eifelleiter" fasziniert von dem Schauspiel, das sich ihnen bot: dunkle Wolken jagten über den Himmel, Nebelfetzen stiegen aus den Tälern, in finsteren Wäldern zeigten sich vielerorts leuchtend goldgelbe Inseln von Lärchen, die kurz vor ihrem Nadelabwurf standen. Hin und wieder gab es etwas Nieselregen oder gar ein paar Schneeflocken, aber das passte zum Bild ebenso wie gelegentliche Sonnenstrahlen.

Im östlichen Gipfelbereich der Hohen Acht strahlt der ganze Waldboden zur Zeit silberhell. Zehntausende von Mondviolen haben dort offenbar ihren idealen Standort gefunden. In freier Natur kommen diese auch Silberblatt genannten Pflanzen mit ihren auffallenden, hauchzarten und durchsichtigen Schoten in Deutschland sonst kaum vor.

Mit 747 m ist die Hohe Acht der höchste Berg im Kreis Ahrweiler und in der ganzen Eifel. Auch der Kreis Mayen-Koblenz schmückt sich mit diesem Superlativ, da die Kreisgrenze darüber verlaufe. Der eigentliche Gipfel besteht aber aus einer gut 5 m hohen, kleinen Basaltkuppe hinter dem Kaiser-Wilhelm-Turm und diese Kuppe befindet sich unbestreitbar auf Ahrweilerer Gebiet, wie auch der ganze Aussichtsturm. Nur die Eingangsstufen zu ihm, die gehören zum Kreis Mayen-Koblenz (der bisher für deren Nutzung aber noch keine Maut verlangt). Der Blick vom Turm war atemberaubend, die Fernsicht unter den Wolkenschichten reichte bei klarer Luft bis zum Horizont, die Nürburg hob sich finster vor hellem Hintergrund ab, manche Bergkuppen wirkten nach örtlichem Schneeschauer, als wären sie mit Puderzucker bestreut worden. Es fiel den Wanderern schwer, sich von diesem Ausblick wieder zu trennen.

Unten im Tal schien Adenau schon zum Greifen nahe, aber die Eifelleiter macht einen weiten Bogen dorthin und führt erst durch den 1861 angelegten, beeindruckenden Kreuzweg in die kleine Stadt. Eine Einkehrmöglichkeit war dort sofort gefunden, aber für den Rückweg nach Kempenich zu den dort abgestellten PKW mussten zwei Großraumtaxen angeheuert werden. In dieser abgeschiedenen Gegend ist es um den ÖPNV schlecht bestellt.

Foto: Auf den MYK-Stufen vor dem AW-Turm

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