Rund um Oberwinter

27. Januar 2019

2019 01 27

Woran starb 1830 Johannes Schmitz?

Zu einer kleinen Wanderung in nächster Umgebung hatte der Eifelverein Remagen eingeladen und war damit trotz unsicherer Wetterlage auf unerwartet großen Zuspruch gestoßen. Vom Bandorfer Sportplatz ging es zunächst durch den Ort zum Zehntturm, dem Bandorfer Wahrzeichen, dessen wuchtige Mauern allein schon ihr hohes Alter verraten. Manche meinen sogar, er stünde auf römischem Fundament. Oben am Waldrand waren die Teilnehmer überrascht, welch hübscher, weiter Blick sich von dort über die Rheinhöhe hinweg auf die Kuppen von Siebengebirge und Westerwald ergibt.

Wenig später ging es am Vulkankegel Himbrich vorbei. Mit 235 m ist er der höchste Berg der Gemarkung Oberwinter, ganz Bonn hat keinen höheren! Die Basalt AG wollte vor Zeiten dem Himbrich an den Kragen, eine tiefe Kerbe im Gipfel zeigt noch heute die Spuren des versuchten Abbaues. Doch die schlechte Qualität seines Basaltes rettete diesem kleinen Vulkan das Leben, der Abbau wurde aufgegeben und wäre heute auch nicht mehr genehmigungsfähig. Die Landesgrenze wurde beim Golfplatz überschritten. Nach dem Krieg war hier die Grenze zwischen britischer und französischer Zone. Hier wurde nachts eifrig geschmuggelt, aus Rheinland-Pfalz vor allem mit Wein.

Rings um den Hermann-Wilhelm-Hof führte der Weg die Eifelfreunde zum bekannten Schmitz-Kreuz. "Johannes Schmitz starb hier  8.3.1830" steht groß und deutlich auf diesem Holzkreuz. Aber woran starb er? Am Herzschlag? Vom Blitz getroffen? Beim Bäume fällen verunglückt? Vom Pferd gestürzt? Niemand wusste es. Und doch ist Johannes Schmitz irgendjemandem noch immer unvergessen, denn das Holzkreuz wurde vor wenigen Jahren erst wieder sorgfältig restauriert. Es steht auf Niederbachemer Gemarkung. Im Remagener Stadtarchiv wird also darüber nichts zu finden sein.

Vorbei an der Drei-Wege-Eiche und schon war man nach kaum 10 km wieder zurück in Bandorf, wo Kaffee und Kuchen im "Caféchen" warteten.

Foto: Eifelverein Remagen am Schmitz-Kreuz

 

Nachtrag zum Schmitz-Kreuz:

Im Buch "Wegekreuze und Heiligenhäuschen in Wachtberg" von L. Bertram Reuter heißt es:
"In der Nähe des Dreilindenhofes (ehemals Hermann-Wilhelmshof) an einer Weggabelung des Wanderweges am Oberwinterer Loch steht ein Holzkreuz, auch "May's Krützche" genannt. Es wurde erstmals im Jahr 1830 zur Erinnerung an Johannes Schmitz aus Niederbachem von seiner Frau Anna Maria May an der Stelle aufgestellt, an der Johannes Schmitz plötzlich beim Holzfällen starb. In den aktuellen Wanderkarten wird das Kreuz als "Schmitzkreuz" bezeichnet. Darauf steht: "Johannes Schmitz starb hier am 8.3.1830". Hans Velten aus Meckenheim, ein Nachkomme der Stifterin, hat 1975 ein neues Kreuz aufstellen lassen. 2010 haben dessen Nachkommen und Freunde das Kreuz erneuert und ein mit Blech geschütztes Dach darauf gesetzt. Bei der Gelegenheit wurde auch eine neue Bank aufgestellt."

 

 

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